ein Angriff bedeutet zunächst Schock und Stress. Das
ist eine natürliche Reaktion, die alle Lebewesen zeigen.
Dieser Moment kommt angegriffenen Frauen sehr
lang vor. Tatsächlich handelt es sich aber um wenige
Sekunden, bis Frauen wieder handlungsfähig sind.
Die Angegriffene agiert jetzt unter Stress (aber auch
Adrenalinausstoß, Schärfung der Sinne). Der Körper
bereitet sich so optimal auf die zwei Handlungsalternativen
Flucht oder Kampf vor. Es werden für diese
Alternativen die nötigen Kräfte freigesetzt und die
nicht erforderlichen Funktionen wie Hunger, Durst,
Müdigkeit vorübergehend eingestellt.
Und jetzt?
Es gibt kein Patentrezept für die richtige Abwehr. Jede Frau sollte sich so wehren, wie es zu ihr und der
Situation passt. Wichtig ist hier eine Reaktion, womit
der Angreifer nicht rechnet. Je überraschter und geschockter
der Täter durch die Reaktion der Frau ist,
umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Frau
den Angriff abwenden kann. Alles, was den Plan des
Täters durchbricht, ist anwendbar.
Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, einen Themenschwerpunkt
zur dunklen Jahreszeit zu erstellen.
Mit wichtigen Informationen rund um die Themen
Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Sehen wir
uns beim nächsten Kurs?
Viel Spaß beim Lesen!
Die Nächte werden kühler. Das Leben findet wieder überwiegend drinnen statt. Doch
der November hat auch seine Schattenseiten: Wenn es draußen so früh dunkel wird,
dann fühlen sich viele Frauen unwohl, wenn sie abends nach Hause gehen. Wir
erklären, wie sich Frauen sinnvoll schützen können – und was sie auf jeden Fall bleiben
lassen sollten.
Immer mehr Mädchen und Frauen haben
den Wunsch, selbstsicherer zu werden.
Es gibt sie manchmal – Situationen, wo
wir mutig handeln wollen, doch dann
überkommt uns plötzlich ein Gefühl der
Angst. Wir fühlen uns klein und reagieren
schüchtern. Angst kann aber auch hilfreich
sein. Sie aktiviert den natürlichen
Schutzinstinkt und Überlebenswillen. Je
früher wir eine mögliche Gefahr erkennen,
desto eher kann abgewehrt werden.
Es ist belegt, dass diejenigen, die in der
Lage sind, sich gegen gewaltsame Übergriffe
zur Wehr zu setzen, dabei häufig
erfolgreich sind: Aber wie?
• Erkennen und vermeiden Sie
bedrohliche Situationen und
entwickeln Sie geeignete Hand -
lungsstrategien!
• Lernen Sie
Selbstverteidigungstechniken!
• Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein
und Selbstvertrauen!
Und dennoch: Selbstbewusstsein und
Selbstvertrauen auf Knopfdruck abzuspielen
– das will trainiert sein. Die Frage kommt
auf, ob man starkes Auftreten erlernen
kann. Kriminalhauptkommissarin Nina
Bockheiser von der Polizei Köln ist überzeugt:
“In meinen Augen machen Selbstbehauptungs-
oder auch Selbstverteidigungskurse
Sinn. Denn alles was einmal geübt
wurde, kann man zumindest in Teilen wieder abrufen. Klar, ich werde nicht in
fünf Stunden zum Kampfsportler. Aber
wie ich mich im Vorfeld verhalte oder wie
ich agiere, wenn ich angegriffen werde,
das ist schon in kurzer Zeit zu vermitteln.
Und das Üben baut Hemmungen ab. Zum
Beispiel trauen sich viele Mädchen und
Frauen nicht, richtig laut zu schreien. Zu
testen, welche Wucht die eigene Stimme
haben kann, ohne dass jemand blöd guckt
oder lacht, ist unheimlich viel wert.“
Seit genau zwei Jahren kann die BegleitApp
„WayGuard” hier prima Unterstützung
leisten, mit einer optimaleren Körpersprache
aufzutreten. Wenn man sich nicht
alleine, sondern gut begleitet fühlt, hat
man zwangsläufig eine andere Ausstrahlung.
Wer mit geradem Rücken, nach vorne
gerichtetem Blick und energischem Schritt
über die Straße geht, dürfte aus Tätersicht
das vermeintlich schwierigere Opfer sein.
Oft ahnen Menschen ohnehin intuitiv, dass
etwas nicht stimmt. Doch sie hören dann
nicht auf ihr Bauchgefühl. Zum Beispiel in
unangenehmen Momenten in der U-Bahn
den Sitzplatz zu wechseln. Oder die
Straßenseite, wenn eine bedrohlich wirkende
Personengruppe auf sie zukommt.
Sich überhaupt mental mit einer potentiell
bedrohlichen Situation auseinanderzusetzen
und zu überlegen, was man dann
tun könnte, ist der erste Schritt zur Selbstverteidigung.
CHECKLISTE
Auch in unserer Kampfkunstschule bieten wir immer wieder auch Kurse zur Selbstbehauptung
und Selbstverteidigung an. Diese Checkliste kann Ihnen helfen, einen guten Kurs
zu finden.
Selbstbehauptung
In Selbstbehauptungskursen werden die Grundlagen für ein sicheres Auftreten vermittelt.
Eine gute Selbstbehauptung schützt vor alltäglichen Grenzüberschreitungen, verbalen Angriffen
oder unangenehmen Situationen. Um die eigenen Grenzen verteidigen zu können,
müssen diese erst einmal bewusst wahrgenommen werden. Es geht darum, die eigenen
Grenzen kennenzulernen und sie zeigen zu können. In der Selbstbehauptung wird der
Schwerpunkt auf die Körpersprache, die Stimme und die eigene Selbstsicherheit gelegt.
Selbstverteidigung
In Selbstverteidigungskursen lernt man Techniken, um körperliche Angriffe abzuwehren.
Die eigene Körperkraft wird in Übungen und Rollenspielen ausprobiert und gestärkt. Jede
kann sich mit ihren eigenen Kräften wehren. Das Spüren der eigenen Kraft vermittelt ein
selbstbewusstes und sicheres Gefühl.